Handwerker des Monats führt Familien- & Solarthermie-Pionier-Betrieb
Unser Handwerker des Monats Juni 2018 ist Guido Butscher. Er führt seinen Betrieb, die Butscher GmbH, in der Füssener Straße 25 in 87471 Durach, bereits in 3. Generation. Im Interview erzählt uns der Solarteur und Heizungs- und Lüftungsbaumeister, wie er in den Familienbetrieb hinein gewachsen ist und welche Rolle dabei der Betriebsgründer und Großvater Rupert Butscher spielte. Guidos Vater August Butscher ist übrigens nicht nur ein Solarthermie-Pionier sondern auch einer der ersten Partner-Handwerker von Paradigma.
Guido Butscher, bitte stellen Sie uns Ihren Familienbetrieb kurz vor!
Mein Großvater Rupert Butscher gründete 1946 die Dorfschmiede und machte daraus einen Installateursbetrieb. Dank der Aufbruchstimmung in der Nachkriegszeit entwickelte sich mein Großvater vom einfachen Dorfinstallateur zum Inhaber eines gut florierenden Handwerksbetriebs für Heizung und Sanitär. 1975 übernahm mein Vater August Butscher das Geschäft. Sein Herz schlägt für erneuerbare Energien. 2001 stieg ich in den Betrieb ein und wir eröffneten eine Energiezentrale mit den neusten Energiesystemen in einem Glasanbau. Heute leite ich das Geschäft – wir sind insgesamt ein Team von 17 Mitarbeitern, darunter drei Auszubildende:
Was sind Ihre handwerklichen Kernbereiche?
Als Handwerker und Dienstleister im ländlichen Raum, Durach hat gerade mal 6.500 Einwohner, konzentrieren wir uns auf die Themen:
- Heizung,
- Solar-Energietechnik mit Photovoltaik und Solarthermie,
- Badsanierung,
- und Service.
Und wer sind Ihre typischen Kunden?
Wir kümmern uns Großteils um die Belange von Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern, aber auch um Energiekonzepte für größere Gebäude.
Wie sind Sie in den Beruf und Familienbetrieb gekommen?
Ich bin im Familienbetrieb groß geworden – und aus freien Stücken eingestiegen (lacht). Das war eine klare Sache, ohne dass ich genötigt wurde. Schon als Schüler habe ich meinen Opa regelmäßig begleitet, wenn er bei Kunden gearbeitet hat. Als es soweit war, startet ich mit einer klassischen Ausbildung zum Anlagenmechaniker. Dann machtich auf der Technikerschule in Karlsruhe meinen Heizungstechniker. Darauf folgte die Ausbildung zum Betriebswirt des Handwerks und schließlich der Meister für Heizungs- und Lüftungsbau.
Sie sind heute Geschäftsführer der Butscher GmbH. Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit wichtig?
Als Inhaber in 3. Generation führe ich die Familientradition fort. Dabei lege ich großen Wert darauf, unsere Kunden umfassend und kompetent zu beraten. Zum Beispiel auch auf den regelmäßig von uns veranstalteten Info-Abenden zu den Themen: „Heizung, Solar, Wasserbehandlung und Badsanierung“. In einem mittelständischen Betrieb wie dem unseren, ist es wichtig, dass wir alle Hand in Hand arbeiten. Ich bin stolz auf mein Team und unser gutes Betriebsklima. Viele Kollegen haben bei uns im Familienbetrieb gelernt.
Sie sagten eingangs, dass das Herz Ihres Vaters für Erneuerbare Energien schlägt. Hat er die Solarthermie in den Betrieb geholt?
Mein Vater ist ein echter Solarpionier. Er war schon sehr früh von Solarthermie fasziniert. Davon, was man alles an Wärme aus der Sonne rausholen kann – ganz ohne einen Brennstoff verfeuernzu müssen. Vor vierzig Jahren baute mein Vater sich in seine ersten Solarthermie-Anlagen zusammen – teils aus schwarzen Schläuchen, teils aus selbstgemachten flachen Kollektoren – alles Marke Eigenbau. Sobald die ersten Flachkollektoren von den Herstellern kamen, war mein Vater mit von der Partie. Und als Paradigma seine Röhrenkollektoren auf den Markt brachte, nahm mein Vater Kontakt zur Firma auf. Er traf sich damals mit Charlie Kugelmann und teilte die Paradigma-Philosophie. Unser Betrieb wurde somit einer der ersten Partner-Betriebe von Paradigma – der erste Partnervertrag trägt die Jahreszahl 1992!
Was bedeutet Ihnen die Partnerschaft zu Paradigma?
Ich bin von meinem Vater mit seiner Faszination für die Solarthermie angesteckt worden. An Paradigma schätze ich bis heute die Philosophie, mit der das Unternehmen antritt. Innovative Systeme zur Solarwärme-Erzeugung zu erschaffen, die einerseits den gesetzlichen Vorschriften entsprechen – wie die anderer Hersteller auch – und andererseits die effizientesten am Markt sind, also das Maximale an Energie aus der Sonne rausquetschen. Zugleich sind Paradigma-Anlagen einfach gemacht – und das kommt beim Kunden gut an. Der möchte nämlich einfache Plug- & Play-Technik und dreht sich bei zuviel Steuerung schnell weg.
Wie steht’s denn in Ihrer Region um die Solarthermie?
Wir haben eine stabile Nachfrage. Merken aber schon die Wucht, mit der die Photovoltaik aufs Solardach drückt, insbesondere in der Kombi mit Wärmepumpen, die das Neubaugeschäft dominiert. Dort finde ich es auch recht sinnvoll, das maximale aus der Solarstromanlage zu holen und einen möglichst großen Teil des Eigenverbrauchs des Haushalts inklusive der Wärmepumpe und immer häufiger der E-Mobilität zu decken. Im Bestand sieht es dagegen ganz anders aus: Da sind die Solardächer meist kleiner beziehungsweise mit Gauben & Co. nicht so installationsfreudig ausgelegt. Da argumentieren wir schon mit dem einer PV-Anlage gegenüber höheren Wirkungsgrad einer Solarthermie-Anlage und empfehlen eine Kombi aus beidem: Solarwärme- und Solarstrom-Anlage.
So sieht das Solardach des Solarteurshauses unseres Handwerkers des Monats Juni 2018 aus: Solarthermie und Photovoltaik teilen sich den Platz an der Sonne.
Haben Sie eine Lieblings-Solarthermie-Anlage?
Im Grunde wird jede Anlage, an der wir arbeiten, zum Lieblingsstück. Gerade haben wir eine große Anlage fertiggestellt, die 11 Wohneinheiten, darunter 7 Ferienwohnungen, und ein Hallenbad mit Sonnenwärme versorgt. Der Bauherr war von seiner ebenfalls von uns installierten neuen Anlage auf seinem Privathaus sehr begeistert. Insbesondere davon, dass die Paradigma-Vakuum-Röhrenkollektoren selbst bei wenig Sonnenschein noch sehr heißes Brauch- und Heizwasser liefern. Also hat er seine alten Flachkollektoren kurzerhand abmontiert und im Internet verkauft. Und sich von uns eine große Paradigma-Anlage installieren lassen. Und dann ist da meine eigene Solarthermie-Anlage. Die ist schon sehr besonders, denn sie holt mit allen technischen Finessen ein Maximum an Energie aus der Sonne.
Würden Sie uns diese beiden Lieblings-Anlage hier auf dem Blog näher vorstellen?
Das mache ich gerne!
Dann sagen wir für heute Danke, Guido Butscher, dass Sie sich trotz des herrlichen Sonnen- und damit Handwerkswetters die Zeit für unser Interview genommen haben! Bis bald zur Vorstellung Ihrer beiden Lieblings-Solarthermie-Projekte!
Zum Original-Artikel von Doreen Brumme:
https://blog.paradigma.de/handwerker-des-monats-fuehrt-familien-solarthermie-pionier-betrieb/